Borussia Dortmund hat mit einem 1:1-Unentschieden gegen Lazio Rom das Achtelfinale der Champions League erreicht und über 10 Millionen Euro eingenommen. Mit etwas Glück wäre sogar noch mehr möglich gewesen.
Fragwürdige Elfmeter-Entscheidung sorgt für Dortmunder Kritik
Wer die Partie am Mittwochabend gesehen hat, weiß direkt, um welche Szene es sich handelt. Einwechselspieler Nico Schulz war nur wenige Minuten auf dem Platz. Der Linksverteidiger suchte an der Strafraumgrenze einen Zweikampf mit Sergej Milinkovic-Savic, der einen Kontakt forcierte. Der spanische Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz ließ zunächst weiterlaufen, ehe sein Pfiff ertönte. Ein Assistent wies ihn offenbar auf ein sträfliches Vergehen hin – Elfmeter.
„Da kann man nur eine Meinung haben, wenn man die Bilder gesehen hat – vor allem wenn man die Zeitlupe hat. Die hatte er auf dem Feld nicht, aber dann braucht man den Videoschiedsrichter nicht mehr, wenn so eine offensichtliche Fehlentscheidung dann nicht korrigiert wird“, haderte BVB-Fußballchef Michael Zorc nach Abpfiff am Sky-Mikrofon. Der Funktionär suchte den Dialog mit dem Schiedsrichter, aber ohne Erfolg. „Ich habe ihn gefragt, dass er doch weiterspielen hat lassen. Er hat gesagt, dass er ein gutes Team hat und die hätten ihm ein Signal gegeben. Das kann auf dem Feld passieren. Aber der Videoschiedsrichter wird ad absurdum geführt, wenn ein solcher Elfmeter dann nicht zurückgenommen wird. Der muss einschreiten, sonst weiß ich nicht, warum wir das ganze Prozedere haben. Aber gut, wir haben 1:1 gespielt, wir müssen es akzeptieren“, führte Zorc aus.
Dortmund im Achtelfinale, Lazio mit Entscheidungsspiel
Den fälligen Strafstoß verwandelte Ciro Immobile sicher (67.) und egalisierte damit die Dortmunder Führung. Raphael Guerreiro vollendete vor dem Seitenwechsel einen ansprechenden Angriff der Dortmunder (44.). Es blieb beim 1:1. Immerhin: Während Dortmund in der K.o.-Phase der Champions League steht, bestreitet Lazio Rom in der kommenden Woche ein Endspiel gegen den FC Brügge.
Strittige Szene kostet Borussia Dortmund 1,8 Millionen Euro
Aber wie wirkt sich diese strittige Elfmeter-Entscheidung auf den Millionen-Betrag des BVB aus? Die UEFA, Schirmherr der Königsklasse, überweist pro Punkt in der UCL 900.000 Euro. Borussia Dortmund hätte also gut und gerne 2,7 Millionen Euro mit einem Heimsieg gegen Lazio generieren können, so waren es für das Remis lediglich 900.000 Euro. Wobei das nicht ganz stimmt: Das Bundesliga-Top-Team hat sich für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert und erhält dadurch Zusatzeinnahmen in Höhe von 9,5 Millionen Euro.
Nach Achtelfinal-Einzug: BVB generiert über Champions League 33,75 Millionen Euro
Somit war der Mittwochabend dennoch ein ziemlich erfolgreicher. Borussia Dortmund hat als neunter Klub die Champions-League-Gruppenphase überstanden und 10,4 Millionen Euro eingenommen. Gerade zu Zeiten der Coronavirus-Pandemie könnten diese Einnahmen nicht wichtiger sein. Der BVB hat mit der Qualifikation für das Achtelfinale bereits 33,75 Millionen Euro in der diesjährigen Königsklasse erwirtschaftet. Nur Titelverteidiger FC Bayern München steht aus deutscher Sicht besser da.