Last updated on 7. Oktober 2020
Für den FC Midtjylland und Luca Pfeiffer wird im Oktober ein Traum in Erfüllung gehen: Der dänische Vertreter und der deutsche Stürmer werden erstmals in der Champions League antreten. Das steht seit dem Deadline-Day fest.
Luca Pfeiffer: Vom Oberliga-Kicker zum Champions-League-Spieler
SC Paderborn, VfL Osnabrück und zuletzt Würzburger Kickers: Luca Pfeiffer kennt sich zwischen der 2. Bundesliga und der Oberliga in Deutschland bestens aus. Zumindest fast. Mit den Würzburg schaffte der 1,96 Meter große Hüne zuletzt den Sprung in die 2. Bundesliga und absolvierte dort zwei Spiele. Mit 23 Scorerpunkten avancierte der 24-Jährige gewiss zum Aufstiegshelden und spielte sich so unter anderem in den Fokus des FC Midtjylland.
FC Midtjylland setzt auf besonderes Scouting
Der dänische Meister hat Pfeiffer am Montag verpflichtet. Und das kommt nicht von ungefähr: Das Team von Trainer Brian Priske ist für sein besonderes Scouting-System bekannt. Midtjylland betreibt innovatives Scouting und setzt speziell auf Statistiken und Mathematik – wie der Film Moneyball, der Baseball-Manager Billy Bean thematisiert. Der findige Taktiker sichert sich mit einer ganz eigenen Strategie Spieler, die bei anderen Klubs durch das Raster gefallen sind. Und das mit Erfolg. Deshalb bezeichnet das 11Freunde-Magazin nicht zu Unrecht den FC Midtjylland als den Moneyball-Klub im Fußball.
Gruppe D in der Champions League: Liverpool FC, Ajax Amsterdam und Atalanta Bergamo
Und durch diese andere, besondere Herangehensweise darf Pfeiffer demnächst die Champions-League-Hymne als Akteur auf dem Platz hören. Die Königsklasse ist für den FCM erstmals Realität geworden, als in den Playoffs Slavia Prag eliminiert wurde. Die Lose meinten es dann auch noch gut mit dem Premierenteilnehmer: Mit dem Liverpool FC (Champions-League-Sieger 2019), Ajax Amsterdam (Champions-League-Halbfinaligst 2019) und Atalanta Bergamo (Champions-League-Viertelfinalist (2020) warten drei mehr als attraktive Gegner auf die Elf von Coach Priske.
Die Würzburger Kickers kassieren für ihren Angreifer laut des kicker rund 1,5 Millionen Euro Ablöse. Viel Geld für einen Zweitliga-Aufsteiger, der Pfeiffer allerdings keine Steine in den Weg legen wollte. „Luca hat bei unserem Verein einen großen Schritt gemacht und das Interesse vieler Klubs geweckt. Nachdem das Angebot eines Champions-League-Vertreters bei uns reingekommen war, haben wir die Situation gemeinsam besprochen. Wir möchten uns bei Luca für seinen Einsatz bedanken, wollten ihm bei seiner weiteren sportlichen Entwicklung keine Steine in den Weg legen und wünschen ihm alles Gute bei seiner neuen Aufgabe“, wird Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer auf der Vereinshomepage zitiert.
FC Midtjylland und Luca Pfeiffer erfüllen sich Traum von der Königsklasse
Pfeiffer selbst freue sich auf die neue Aufgabe, wie es weiter heißt: „Ich hatte bei den Kickers ein großartiges Jahr, der Aufstieg wird immer unvergessen bleiben. Als gebürtiger Bad Mergentheimer werde ich dem FWK natürlich verbunden bleiben und wünsche meinen ehemaligen Teamkollegen viel Erfolg für die weitere Saison.“
Es scheint für alle Beteiligten der perfekte Deal zu sein: Die Würzburger Kicker erhalten während der Coronavirus-Pandemie gutes Geld für einen Zweitligisten, und der FC Midtjylland und Luca Pfeiffer können sich ihren Traum von der Champions League gemeinsam erfüllen. Besser hätte es kaum laufen können.