Die Champions League startet in den kommenden Wochen mit dem Achtelfinale in ihre heiße Phase, doch Zuschauer sind wegen der Coronavirus-Pandemie in den meisten Ländern nicht zugelassen. Jetzt könnte Covid-19 auch zu Veränderungen im Spielplan führen.
Update: RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach werden ihre Heimspiele gegen Liverpool FC und Manchester City jeweils in Budapest, Ungarn, austragen. Das bestätigte die UEFA. Dazu schrieb der Verband auf seiner Homepage:
„Die UEFA bestätigt, dass das Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League zwischen RB Leipzig und Liverpool FC in der Puskás Aréna in Budapest stattfinden wird. Das Datum (24. Februar 2021) und die Anstoßzeit (21 Uhr MEZ) bleiben unverändert.
Die UEFA möchte sich bei Borussia Mönchengladbach und Manchester City für ihre enge Zusammenarbeit und Unterstützung bei der Suche nach einer Lösung für das vorliegende Problem sowie dem ungarischen Fußballverband für ihre Unterstützung und die Zustimmung zur Ausrichtung des betreffenden Spiels bedanken.“
Liverpool und Manchester City sind Traum-Gegner
Der Liverpool FC und Manchester City liefern sich seit Jahren ein heißes Duell um die englische Meisterschaft. Nach zwei Titeln für das von Pep Guardiola trainierte ManCity sicherten sich die Reds von Jürgen Klopp 2020 zum ersten Mal seit 30 Jahren den Titel. Liverpool und Manchester sind nicht nur in der Premier League echte Schwergewichte. Auch in der Champions League zählen sie zum Top-Favoritenkreis. Der LFC sicherte sich erst 2019 zum sechsten Mal den Henkelpott.
Somit sind K.o.-Begegnungen mit diesen Giganten echte Highlights. Die Vorfreude ist daher bei Borussia Mönchengladbach (gegen Manchester City) und RB Leipzig (gegen Liverpool FC) gigantisch. Doch durch die Corona-Schutzverordnung steht hinter den Ansetzungen ein großes Fragezeichen.
Einreiseverbot: Keine Sonderregeln für Fußballer
Leipzig erwartet Liverpool nominell am 16. Februar (21 Uhr), für Gladbach ginge es am 24. Februar (21 Uhr) daheim gegen City zur Sache. Und zumindest hinter dem Duell zwischen Leipzig und Liverpool muss derzeit ein großes Fragezeichen gemacht werden. Es gilt nämlich bis zum 17. Februar eine Einreisesperre für Menschen aus Ländern mit Covid-19-Mutationen, die von der Bundesregierung wegen der immer noch erhöhten Infektionszahlen festgelegt wurde. Betroffen sind davon unter anderem Portugal (der FC Porto ist auch noch in der Königsklasse vertreten) und eben Großbritannien.
Für den Fußball wird es keine Ausnahme geben, denn in der Verordnung „gibt es derzeit keine Sonderregelung für Profi-Sportler“, bestätigte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums laut ntv. „Unser Ziel ist es nicht, in St. Petersburg oder woanders als Alternative zu spielen“, erklärte RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff, wie es weiter heißt.
Statt Leipzig – Liverpool zuerst Liverpool – Leipzig?
Eine Lösung liegt natürlich auf der Hand: das Heimrecht zu tauschen. Laut der ARD-Sportschau ist das eine konkrete Option. Der europäische Fußballverband UEFA hat sich bislang noch nicht offiziell zur vakanten Ansetzung geäußert. Vor dem Start der Champions-League-Gruppenphase hatte die UEFA allerdings neue Coronavirus-Regeln aufgestellt. Darin ist unter anderem verankert, dass der Verband einen Heimrechttausch begrüßt, wenn dadurch eine Partie stattfinden könne.
Außerdem heißt es: „Verhängen nationale oder lokale Institutionen Einschränkungen, muss der Gastgeber einen alternativen Spielort vorschlagen. Alle Kosten, die durch eine Verlegung entstehen, hat der Gastgeber zu tragen. Vergisst der Gastgeber, einen Alternativort vorzuschlagen, wird das Spiel gegen den Gastgeber gewertet, wenn weder ein anderes Stadion, noch ein anderes Datum gefunden werden können. Die Wertung wäre 3:0.“
Achtelfinale: Gladbach und Manchester City müssen aufpassen
Dass RB Leipzig vergisst, einen Alternativ-Spielort vorzuschlagen, darf getrost vergessen werden. Dennoch wird die Umsetzung mit Spannung zu verfolgen sein. Die Coronavirus-Infektionszahlen lassen in Deutschland zwar nach, aber zuletzt wurden die Verordnungen stets verlängert und mitunter ausgedehnt. Je nach weiterem Verlauf wäre dann das Rückspiel am 10. März fraglich. Immerhin wäre eine Partie dann schon über die Bühne gegangen.
Diese Kopfschmerzen gelten demnach auch für Gladbach und Manchester City. Wenn die Corona-Schutzverordnung und die Einreisesperre nur um wenige Tage verlängert würden, stünde auch das andere Hinspiel auf der Kippe und es ergäben sich dieselben Fragen wie bei Leipzig gegen Liverpool.
Manchester City – Gladbach: der Überblick für das CL-Achtelfinale
Die UEFA hat als Schirmherr der Champions League natürlich ein besonderes Interesse an einer vernünftigen Durchführung des Achtelfinales – trotz Coronavirus-Pandemie. Da das Scheinwerfer bei den K.o.-Duellen nochmal etwas heller strahlt, sollte sich der Verband zeitnah einschalten. Das Ausweichen in ein Nachbarland wie die Niederlande oder Dänemark scheint ebenfalls möglich. Zudem ist eine Sonderregelung der Bundesregierung für einzelne Teams immer noch eine Option.