Für Borussia Mönchengladbach stehen noch mindestens zwei Champions-League-Spiele in der Saison 2020/21 an. In den verbliebenen Gruppenspielen gegen Inter Mailand und bei Real Madrid geht es aber nicht nur um das Achtelfinale der Königsklasse. Der Fohlen-Elf winken noch fast 15 Millionen Euro.
Champions League: Gladbach verkauft sich teuer in Gruppe B
Es sind zwei absolute Highlights. In den Hinspielen verkaufte sich Gladbach bereits irrsinnig gut. Allerdings fehlten jeweils nur Minuten gegen Inter und die Königlichen und die Borussia hätte die beiden internationalen Schwergewichte geschlagen. Doch die beiden Duelle endeten jeweils mit einem 2:2. Dank zweier starker Auftritte gegen Schachtar Donezk reicht es für den Bundesligisten aber überraschend für die Tabellenführung der Gruppe B. Marco Roses Mannschaft stürmte förmlich mit 6:0- und 4:0-Siegen auf Platz eins, doch mit acht Punkten ist die K.o.-Phase noch nicht garantiert.
Borussias Ausgangslage vor Inter-Spiel ist gut
Der Traditionsverein führt vor Real Madrid (sieben Punkte), Donezk (4) und Mailand (2). Es braucht daher noch einen Zähler, um das Champions-League-Achtelfinale rechnerisch zu sichern. Aber damit nicht genug: Der finanzielle Aspekt dürfte vor allem Manager Max Eberl besonders interessieren. Die Begegnungen mit Real Madrid oder am kommenden Dienstag mit Inter (21 Uhr) würden ohne Coronavirus-Krise vor einem ausverkauften Borussia-Park stattfinden.
Den Vereinen fehlen wegen Covid-19 nicht nur die Einnahmen aus den reinen Ticketverkäufen; Zuschauer setzen auch vor Ort nochmal eine Menge um. Verluste von bis zu zwei bis drei Millionen Euro pro Heimspiel sollen derzeit zur Regel gehören, wie die Süddeutschen Zeitung berichtet. Das Investitionsvolumen eines Anhängers dürfte bei Highlight-Spielen wie dem CL-Kracher gegen Mailand nochmals größer als normal ausfallen. Andenken sind nämlich schließlich gefragt. Alternative Geldquellen sind also wichtiger denn je – und hier wird es spannend.
Champions League beschert Teilnehmern Millionen-Beträge
Die Champions League ist für ihre Teilnehmer eine echtes Millionen-Geschäft. Wer für die Gruppenphase qualifiziert ist, erhält 15,25 Millionen Euro garantiert. Während der sechs Partien im Hauptfeld erhöht sich das Konto pro Sieg um 2,7 Millionen Euro, pro Unentschieden gibt es 900.000 Euro zusätzlich. Und wer das Achtelfinale erreicht, darf sich nochmal über 9,5 Millionen Euro freuen. Dazu gibt es regelmäßige Updates von Königsklasse.net für die Bundesligisten an dieser Stelle:
Gladbach liegt zwischen 22,45 Millionen Euro und 37,55 Millionen Euro
Borussia Mönchengladbach hat nach vier Spieltagen schon 22,45 Millionen Euro erspielt. 15,25 Millionen Euro durch die Qualifikation und 7,2 Millionen Euro als Punktprämie. Schafft das Rose-Team das Achtelfinale, gibt es weitere 9,5 Millionen Euro. Dafür braucht es mindestens einen Zähler gegen Inter Mailand oder Real Madrid – und das ist alles andere als unrealistisch.
Die Italiener stehen am kommenden Dienstag unter Zugzwang und müssen auf Sieg spielen. Das wird Gladbach Möglichkeiten einräumen, um selbst den Dreier anzupeilen. Gewinnt Madrid parallel gegen Donezk, haben die Spanier ihre Achtelfinal-Teilnahme bereits sicher und dürften vermutlich das letzte Match gegen die Elf vom Niederrhein nicht mehr allzu ernst nehmen. Top-Teams rotieren in unbedeutenden UCL-Aufgaben gerne mal.
Das bedeutet finanziell: Packt Gladbach das Achtelfinale mit sechs Punkten, gäbe es 14,9 Millionen Euro zusätzlich zu den bisher erspielten 22,45 Millionen Euro. Das wären Gesamteinnahmen nach der Champions-League-Gruppenphase in Höhe von 37,35 Millionen Euro. Ein Geldsegen, den Eberl aus vielerlei Gründen freuen würde.
Einnahmen von Borussia Mönchengladbach nach der Champions-League-Gruppenphase
- Null Punkte aus zwei Spielen, kein Achtelfinale: 22,45 Millionen Euro
- Null Punkte aus zwei Spielen, Achtelfinale: 31,95 Millionen Euro
- Ein Punkt aus zwei Spielen, Achtelfinale: 32,85 Millionen Euro
- Zwei Punkte aus zwei Spielen, Achtelfinale: 33,75 Millionen Euro
- Drei Punkte aus zwei Spielen, Achtelfinale: 34,65 Millionen Euro
- Vier Punkte aus zwei Spielen: Achtelfinale: 35,55 Millionen Euro
- Sechs Punkte aus zwei Spielen, Achtelfinale: 37,35 Millionen Euro
Fohlen arbeiten an neuem Kapitel der eigenen Geschichte
Die Mannschaft ist in jedem Fall bereit. Nach dem 4:1-Sieg gegen den FC Schalke 04 in der Bundesliga blickten Oscar Wendt und Matthias Ginter bereits voraus. „Jetzt gilt es, schnell zu regenerieren und sich dann auf das Spiel am Dienstag gegen Inter Mailand zu konzentrieren“, erklärte Wendt nach Abpfiff. Matthias Ginter ergänzte: Es war unser Ziel, den Anschluss an die Spitzenplätze wiederherzustellen. Deswegen wollten wir auf jeden Fall die drei Punkte heute draufpacken und haben uns voll und ganz auf das Duell fokussiert. Jetzt freuen wir uns natürlich auf das Spiel am Dienstag gegen Inter Mailand.“
Für Borussia Mönchengladbach wären zusätzliche 15 Millionen Euro während der schwierigen Coronavirus-Zeit eine enorme Unterstützung. Doch für Marco Rose und seinen Kader zählt primär der sportliche Erfolg – und die Sehnsucht an vergangene Zeiten. Die Fohlen-Elf arbeitet zielsicher an einem neuen Kapitel. Jetzt gilt es, das nächste Ausrufezeichen zu setzen – am besten mit einem Sieg gegen Inter Mailand.