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Wohl wegen Coronavirus: Ajax Amsterdam dezimiert

  • Ajax Amsterdam wird vom Coronavirus ausgebremst.
  • Mit einem Rumpfkader geht es zum FC Midtjylland.

Vor dem Champions-League-Auftritt beim FC Midtjylland hat Ajax Amsterdam große Personalprobleme (Dienstag, 21 Uhr). Der Halbfinalist von 2019 reist ohne elf Spieler nach Dänemark – wohl wegen Coronavirus-Fällen.

Ajax Amsterdam hält sich bedeckt

Wie der Verein bekanntgegeben hat, geht es mit einem 17-köpfigen Aufgebot zum 3. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase zum Neuling FC Midtjylland. Für die Niederländer sind drei Punkte Pflicht, doch das sagt sich mit einer neuen Ausgangslage leicht.

Ajax hat zwar keine Gründe für das Fehlen zahlreicher etablierte Kräfte angegeben, doch die Tageszeitung „De Telegraaf“ berichtet, dass die fehlenden Spieler an Covid-19 erkrankt sein sollen. Unter anderem sind Kapitän Dusan Tadic, Torwart André Onana oder der aus der Bundesliga von Werder Bremen gekommene Davy Klaassen nicht im Kader.

Kjell Scherpen geht ins Tor

Die UEFA hat vor dem Start der Königsklasse neue „Corona-Spielregeln“ aufgestellt. Wenn ein Verein weder auf 13 gemeldete Feldspieler kommt, noch ein Keeper zur Verfügung steht, kann ein Spiel sogar noch kurzfristig verschoben werden. Auf einen Ausfall muss sich der FC Midtjylland jedoch nicht vorbereiten. Amsterdam hat mit Kjell Scherpen (20) einen Torhüter im Schlepptau. Er wartet noch auf sein Saisondebüt.

Sollten sich nachträglich noch negative Befunde herausstellen, könnten die betroffenen Spieler nach Dänemark nachreisen.

Nach einer 0:1-Pleite gegen den Liverpool FC und einem 2:2 gegen Atalanta Bergamo peilt Ajax Amsterdam drei Punkte in Dänemark an. Der FCM machte es beim 0:2 in Liverpool bereits spannend. Auf Geschenke braucht der Traditionsverein also nicht zu hoffen. Ein Zähler nach zwei Pleiten wäre für Midtjylland ein toller Erfolg.

Die neuen Champions-League-Regeln der UEFA im Überblick

  • Die UEFA möchte zwar den Regelspielbetrieb schaffen, doch „bis spätestens 28. Januar 2021“ soll die Gruppenphase abgeschlossen sein, wie der kicker informiert. Die Termine für die Gruppenphase lauten wie folgt: 20./21. und 27./28. Oktober, 3./4. und 24./25. November, 1./2. und 8./9. Dezember 2020.
  • Prinzipiell befürwortet die UEFA einen Heimrechttausch, wenn dadurch eine Partie stattfinden kann.
  • Maximal dürfen 30 Prozent der Stadionkapazität ausgelastet werden. Auswärtsfans sind nicht zugelassen.
  • Verhängen nationale oder lokale Institutionen Einschränkungen, muss der Gastgeber einen alternativen Spielort vorschlagen. Alle Kosten, die durch eine Verlegung entstehen, hat der Gastgeber zu tragen. Vergisst der Gastgeber, einen Alternativort vorzuschlagen, wird das Spiel gegen den Gastgeber gewertet, wenn weder ein anderes Stadion, noch ein anderes Datum gefunden werden können. Die Wertung wäre 3:0.
  • Laut UEFA sollen primär die Stadien der Gruppen-Rivalen als alternative Austragungsorte fungieren. Die Vereine wurden bereits entsprechend informiert.
  • Der Gastgeber ist selbst dann für eine Verlegung verantwortlich, wenn „Behörden im Land des Gastvereins aussprechen, die dessen Hin- und Rückreise zu einem Spiel betreffen“, wie der kicker mitteilt. In diesem Fall teilen sich jedoch beide Teams die Kosten der Verlegung. Zudem muss der Gastverein, der die Verlegung auslöst, zehn Prozent seiner Champions-League-Startprämie an den Gastgeber überweisen. Die Kompensation läge bei 1,525 Millionen Euro, da das Startgeld bei 15,25 Millionen Euro 2020/21 liegt.
  • Natürlich hat die UEFA auch den generellen Nichtantritt wegen Covid-19 geregelt. Ein Team, das sich weigert, wird mit einer 0:3-Wertung bestraft.

Selbst Spieler, die nicht nominiert sind, dürfen im Extremfall spielen

  • Es gibt zu dieser Ausgabe auch Anpassungen bezüglich der Spielerkader. Was in Deutschland zuletzt bei einigen Profi-Klubs debattiert wurde, ist bei der UEFA klar geregelt, wie es heißt: „Stehen mindestens 13 Spieler der Liste A (einschließlich mindestens einem Torhüter) zur Verfügung, muss das Spiel am geplanten Termin ausgetragen werden.“ Stehen weniger als 13 Akteure besagter A-Liste zur Verfügung oder es fehlen alle registrierten Torhüter, ist eine Verlegung durch den Verband möglich.
  • Eine weitere Option ist es im Extremfall sogar, dass für die Champions League nicht nominierte Spieler nach Rücksprache mit der UEFA eingesetzt werden dürfen. Würde selbst diese Option nicht zu einem Mindest-Kader führen, gäbe es ebenfalls eine 0:3-Wertung gegen den entsprechenden Klub.
  • Außerdem dürfen Nicht-FIFA-Schiedsrichter zum Einsatz kommen, wenn eine Person des Schiri-Teams positiv getestet wird. Voraussetzung dann ist jedoch, dass der Ersatzmann aus einem Land der beiden aufeinandertreffenden Teams komme.