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UEFA schließt sich Superliga-Verbot an

Seit Monaten kursieren Gerüchte über eine mögliche Superliga. Die größten Vereine der Welt sollen eine eigene Champions League planen, doch das ist nun nicht mehr möglich. Fußball-Weltverband FIFA hat gemeinsam mit dem europäischen Verband UEFA und fünf weiteren Konföderationen ein Verbot einer etwaigen Superliga ausgesprochen.

Drastische Strafen für Vereine und Spieler angekündigt

Mit einer Verlautbarung untermauern die Verbände ihre Vormachtstellung im Weltfußball. Insbesondere ist ein Detail innerhalb der Erklärung pikant: Sollte es, in welcher Form auch immer, doch zu einer Superliga kommen, werden die teilnehmenden Spieler und Vereine beispielsweise für FIFA- oder UEFA-Wettbewerbe gesperrt. Bedeutet: Würde ein Bundesliga-Klub wie der FC Bayern München in einer exklusiven Superliga antreten, dürfte der amtierende Champions-League-Sieger weder in der Königsklasse auflaufen, noch dürften Spieler wie Robert Lewandowski oder Joshua Kimmich für ihre Nationalmannschaften an Welt- oder Europameisterschaften antreten.

Dazu heißt es nämlich: „Vereine oder Spieler, die an einem solchen Wettbewerb teilnehmen würden, dürften folglich an keinem von der FIFA oder der jeweiligen Konföderation organisierten Wettbewerb teilnehmen.“

Spekulationen wie Gerüchte über eine Superliga gibt es viele. So sollen die europäischen Top-Klubs daran interessiert sein, exklusiv und ausschließlich gegeneinander anzutreten. Auswärtsfahrten zu Slavia Prag oder zu Lokomotive Moskau wären damit Geschichte. Außerdem brächte ein nur mit Top-Vereinen gespickter Wettbewerb nochmal deutlich bessere Prämien als in der Champions League. Dabei ist die CL bereits finanziell das Nonplusultra.

UEFA plant Champions-League-Reform

Zur Saison 2024/25 plant die UEFA eine Reform der Champions League. Mutmaßungen, dass Änderungen des Formats der Gruppenphase auch wegen den Superliga-Spekulationen kommen sollen, sind nicht von der Hand zu weisen. Die Redaktion von Königsklasse.net hat an dieser Stelle bereits ausführlich über die mögliche Champions-League-Reform 2024 berichtet.

Spannend ist dabei, dass derzeit offenbar eine Variante präferiert wird, welche mehr Top-Duelle garantieren würde. Außerdem soll die UEFA daran interessiert sein, nach NFL-Vorbild eine Champions-League-Final-Woche aufzubauen. Dann könnten zu Wochenbeginn die Halbfinal-Duelle ausgetragen werden und nach weiteren Events würde das Spektakel im CL-Finale kulminieren.

UEFA und FIFA erkennen Gefahr der Superliga-Gerüchte

Die Verbände sind in jedem Fall umtriebig und haben die Gefahr erkannt. Gerüchte dieser Güteklasse werden im Regelfall nicht nach Lust und Laune erfunden. Die Superliga könnte für die UEFA und damit auch für die Cashcow Champions League eine Gefahr werden, doch aufgrund der Stellungnahme haben die Verbände diesem möglichen Vorhaben erstmal einen klaren Riegel vorgesetzt.

Selbst wenn eine Superliga glanzvoller und ertragreicher sein sollte, geht nichts über ein Turnier mit der Nationalmannschaft. Weltmeister zu werden, ist immer noch das Höchste der Gefühle für einen Sportler. Nichtsdestotrotz wurde ein hoffentlich fortschreitender Prozess ausgelöst. Vielleicht werden von den Verbänden und anderen Protagonisten auch bald wieder weitere Aspekte neben den Millionen-Deals aufgegriffen. Es wäre wünschenswert. Fakt ist jedenfalls: Ein dritter Wettbewerb wie die UEFA Europa Conference League ist nicht die Lösung.

Die Stellungnahme der Verbände im Wortlaut via UEFA:

„Angesichts der jüngsten Medienspekulationen über die Einführung einer geschlossenen europäischen Super League durch einige europäische Vereine möchten die FIFA und die sechs Konföderationen (AFC, CAF, Concacaf, CONMEBOL, OFC und UEFA) noch einmal mit Nachdruck betonen, dass ein solcher Wettbewerb weder von der FIFA noch von der jeweiligen Konföderation anerkannt würde. Vereine oder Spieler, die an einem solchen Wettbewerb teilnehmen würden, dürften folglich an keinem von der FIFA oder der jeweiligen Konföderation organisierten Wettbewerb teilnehmen.

Superliga benötigt offizielle Anerkennung

Gemäß den Statuten der FIFA und der Konföderationen sind sämtliche Wettbewerbe durch das zuständige Organ auf der jeweiligen Ebene, durch die zuständige Konföderation auf kontinentaler Ebene oder durch die FIFA auf globaler Ebene zu organisieren oder anzuerkennen. Folglich anerkennen die Konföderationen die FIFA Klub-Weltmeisterschaft™ – im aktuellen und im künftigen Format – als einzigen globalen Klubwettbewerb, während die FIFA die durch die Konföderationen organisierten Klubwettbewerbe als die einzigen kontinentalen Klubwettbewerbe anerkennt.

Universelle Grundsätze wie sportlicher Erfolg, Solidarität, Auf- und Abstieg sowie Subsidiarität, die das Fundament der Fußballpyramide bilden und als solche in den Statuten der FIFA und der Konföderationen verankert sind, garantieren den weltweiten Erfolg unserer Sportart. Seine lange und erfolgreiche Geschichte verdankt der Fußball diesen Grundsätzen. Die Teilnahme an globalen und kontinentalen Wettbewerben sollten sich die Teams immer auf dem Platz verdienen.

Gianni Infantino, FIFA-Präsident

Salman bin Ebrahim al-Khalifa, AFC-Präsident

Constant Omari, geschäftsführender CAF-Präsident

Vittorio Montagliani, Concacaf-Präsident

Alejandro Domínguez, CONMEBOL-Präsident

Lambert Maltock, OFC-Präsident

Aleksander Čeferin, UEFA-Präsident“